Städtebau
Die Eröffnung der Bahnlinie Olten – Emmebrücke hat zur Entwicklung der Bahnhofstrasse geführt. Noch heute prägen eine Reihe von stattlichen Häusern und Villen den Strassenzug. Auch das Wohnhaus und der Betrieb der Familie Egli reihte sich nach dem Grundstückserwerb von 1909 in diese Abfolge ein und entwickelte sich bis zur Stilllegung im Jahr 2003 zu einem sehr dicht bebauten Mühleareal samt Getreidesiloturm. Nach dem Rückbau sämtlicher Betriebsgebäuden wird die Industriebrach an an zentraler, gut erschlossener und trotzdem ruhiger, attraktiver Lage am Grünraum der Wigger im Sinne der inneren Verdichtung baulich neu konzipiert.
Freiraumkonzept
Im Herzen der Bebauung öffnet sich der zentrale Aufenthaltsplatz zur Wigger. Zwei kreisförmige Kies- und Sandflächen bilden eine Reminiszenz an die Mühlensteine, die früher mit Wasserkraft angetrieben wurden. Heute wird Sand anstatt Mehl geformt und mit Wasser in Verbindung gesetzt. Eine ausladende Hängeweide wird in Zukunft identitätsstiftend für das Quartier sein. Der angrenzende Weg mäandriert leicht entlang dem Ufer der Wigger und führt an den gemeinschaftlichen Hof.
Die Baukörper werden je nach Distanz zum Gewässerraum von mehr bis weniger intensiver Ufervegetation umarmt. Volumenbildende Pflanzkörper mit Kleinsträuchern und ein gestreuten Solitärsträuchern aus Weide- und Erlenarten prägen die Pflanzflächen genauso wie die blühenden Spierstauden, Schwertlilien und Blutweiderich. Oberflächenwasser wird in die angrenzenden Grünflächen entwässert.
Im lebhafteren und bewegten Ankunfts- und Parkierungsraum besteht eine weitere Spiel- und Gemeinschaftsfläche zur Aneignung, zum Beispiel für Tischtennis, Pflanzgärten oder andere Nutzungen. Im Osten führen reich blühende, schirmförmig wachsende Hartriegel die Besuchende in die Siedlung. Der zentral gelegene Fahrradunterstand bildet den Übergang zur Parkierungsfläche mit der Einstellhallenabfahrt und der UFC- Anlage.
Malerisch, verborgene Durchgänge führen ab den Erschliessungswegen durch die Pflanzkörper in die südwestlich liegenden, privaten Aussenräume der Hochparterre-Wohnungen. Die organisch geformten Pflanzflächen gliedern die Aussenräume und bilden einen weichen Filter zu den einzelnen Gartenbereichen. Je nach Höhenlage führen mehr oder weniger Stufen in die von vergessenen Hochstamm- Obstbäumen geprägten Aussenräume. Die grosszügigen Treppen zelebrieren das Eintauchen in die Gartenwelt. Die Ostgrenze wird bepflanzt, was einen filterartigen Abschluss zu den Nachbargrundstücken erzeugt.
Ein fugenloser, kiesig wirkender, mit Feinsplitt abgestreuter Asphalt strömt durch die Bebauung. Die Übergänge zu den chaussierten Flächen sind fliessend und differenzieren sanft.