Basierend auf dem Freiraumkonzept von Fontana Landschaftsarchitekten aus dem Jahr 2010 erarbeiteten wir im Sommer 2014 ein vertieftes Konzept für die Umgebungsgestaltung im Zentrum der Gemeinde Horw. Anschliessend formulierten wir für alle Teilbereiche konzeptionelle Ideen und arbeiteten dafür konkrete Gestaltungsvorschläge aus.
Gemeindehausplatz – Pavillon
Die Ausweitung des Gemeindehausplatzes im Nordosten hatte zur positiven Folge, dass dieser mit den Arkaden des Kopfbaus in Übereinstimmung gebracht werden konnte. Mit dieser Massnahme hat der Platz nun wieder eine klare Definition erhalten und bildet damit einen stimmigen Übergang zur Schulhausebene.
Auf dem Gemeindehausplatz wurde ein Pavillon erstellt und dabei die Überdachung des Liftes zur Einstellhalle Richtung Norden verlängert. Gegenüber dem Lift-Kubus wurde am entgegengesetzten Ende ein WC-Kubus unter dem Dach platziert. Dadurch konnten wir im Mittelteil einen gedeckten Ort für den Wochenmarkt schaffen.
Schulhausplatz mit Fischgratmuster
Eine breite, platzartige Rampenverbindung führt vom Gemeindehausplatz hinunter auf die Schulhausebene.
Die auslaufende Zugangstreppe beim Oberstufenschulhaus-Neubau definiert den Zwischenraum vom Dorfbach zum Schulhausplatz. Die einzelnen Platzflächen verlaufen fliessend ineinander. Sämtliche Wege und Plätze der unteren Ebene wurden vorwiegend mit grauen Betonpflastersteinen im Fischgratmuster ausgelegt. In die Fläche unregelmässig eingestreut sind zwei Pflastersteintypen, die durch unterschiedlich starke anthrazitfarbene Steine geprägt sind.
Eigens entworfene skulpturale Betonelemente, die einzeln oder in Gruppen rund um das Schulhaus verteilt sind, bieten Sitz- und Turngelegenheiten für die Schüler. Südseitig definiert ein Baumgeviert mit Rosskastanien den zentralen Aufenthaltsbereich mit einem Kleinkinder-Spielplatz. Zwischen Schulhaus und Horwerhalle steht ein lockerer Hain mit ausgewachsenen und neu gepflanzten Silberweiden in Raseninseln.
Quartierspielplatz mit Kunstrasen
Östlich des Oberstufenschulhauses ist der neue Quartierspielplatz angeordnet. Wir haben eine Spiellandschaft geschaffen, welche sich von üblichen Spielplätzen unterscheidet. Es wurden keine herkömmlichen Spielgeräte gewählt, sondern es werden individuelle, vielseitig bespielbare Strukturen angeboten. Die Spiellandschaft haben wir anhand von Skizzen entwickelt und zunächst als Modell gebaut. Der Spielplatzbauer Fredi Schelb realisierte anschliessend den Spielplatz aufgrund unseres Modells. Als Fallschutzbelag dient ein Kunstrasen mit Schockdämpfung.
Beleuchtung
Für den gesamten Zentrumsbereich haben wir ein Beleuchtungskonzept ausgearbeitet, die in den verschiedenen Aussenbereichen diverse Lichtstimmungen erzeugen. Unterschiedlich hohe Lichtmasten mit einzeln ausrichtbaren Spots leuchten die Platzflächen gleichmässig aus. Im Gegensatz dazu begleiten Mastleuchten mit einer punktförmigen Lichtverteilung die Wege entlang des Dorfbaches, des Quartierspielplatzes sowie der Anschlusswege zur Allmendstrasse.
Etappierung
Weil die verschiedenen Bauvorhaben über mehrere Jahre (2014 bis 2018) realisiert wurden, war eine Etappierung der Freiraumgestaltung zwingend. Die ersten Bauten wurden im Frühjahr 2016 fertig gestellt, mit ihnen auch der südliche Teil des Freiraumes. Zeitgleich mit der Fertigstellungsphase des neuen Oberstufenschulhauses konnte im Herbst 2017 mit der zweiten Etappe gestartet werden. Diese beinhaltete die Umgebungsarbeiten und die Erstellung des Quartierspielplatzes. Im Frühling 2018 konnten die Arbeiten abgeschlossen werden.
Alexander Gempeler
Architekturfotografie Gempeler